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Stethoskop
Diagnose von Magenkrebs
Wenn mittels Magenspiegelung und Biopsie Magenkrebs festgestellt worden ist, finden weitere Untersuchungen statt.
Magenkrebs

Diagnose von Magenkrebs

Der Arzt wird zur Diagnose von Magenkrebs abklären, welche Symptome sich gezeigt haben. Auch wird er wissen wollen, ob in der Krankengeschichte Vorerkrankungen bekannt sind, die eine Erkrankung an Magenkrebs wahrscheinlicher machen. Der familiäre Aspekt wird ebenfalls überprüft: Gibt es in der Familie Verwandte, die schon an Magenkrebs erkrankt sind? Dieses nennt man Anamnese. Der Arzt nimmt im Anschluss eine körperliche Untersuchung vor. Zur weiteren Diagnose von Magenkrebs findet eine Magenspiegelung (Gastroskopie) mit Entnahme einer Gewebeprobe der verdächtigen Stellen (Biopsie) statt. Die Gewebeprobe wird im Labor untersucht.

Magenspiegelung (Gastroskopie) zur Diagnose

Die Magenspiegelung ist ein bildgebendes Verfahren zur Diagnose von Magenkrebs. Diese Methode liefert verlässliche Informationen, ob im Magen Veränderungen vorliegen, die einer Therapie bedürfen. Der Magen sollte für die Magenspiegelung entleert sein. Daher erhalten Patienten nicht nur den Termin der Gastroskopie, sondern auch den Zeitpunkt, ab dem sie nichts mehr essen dürfen. Wenn die Betroffenen Medikamente einnehmen, sollten sie dies dem Arzt bereits bei der Planung sagen. Einige Medikamente müssen nämlich vor der Gastroskopie für einen kurzen Zeitraum abgesetzt werden, vor allem Blutverdünner und Gerinnungshemmer. Ein Zahnersatz oder künstliches Gebiss sollte vor der Untersuchung herausgenommen werden. Die Magenspiegelung bereitet in der Regel keine Schmerzen. Sie dauert meist nur einige Minuten. Der Arzt wird vorher ein Spray zur Betäubung in den Mund und Rachenraum geben, um den Würgereiz zu hemmen. Dennoch gibt es Patienten, die eine Magenspiegelung als unangenehm empfinden. Aus diesem Grund können vorher Beruhigungsmittel gegeben werden. Dies macht es aber erforderlich, nach der Untersuchung auf das Autofahren zu verzichten.

Vorgehensweise bei einer Magenspiegelung (Gastroskopie)

Der Patient liegt auf einer Liege und bekommt einen Beißring, damit die Zähne geschützt werden und man nicht auf das Endoskop beißt. Dann wird ein etwa fingerdicker elastischer Schlauch in den Mund und die Speiseröhre eingeführt. Am Ende des Endoskops sitzt eine Kamera. Diese liefert Bilder vom Magen für den Monitor. So kann der Arzt Magenveränderungen einschätzen. Über das Endoskop wird auch Luft in den Magen gepumpt, damit der Magen gedehnt ist und sich so besser betrachten lässt.

Biopsie bei einer Magenspiegelung

Über das Endoskop kann eine kleine Zange eingeführt werden. Damit kann man eine Gewebeprobe von den verdächtigen Bereichen im Magen entnehmen. Eine solche Biopsie ist nicht schmerzhaft. Aus jedem in Verdacht stehenden Bereich werden mindestens acht Proben entnommen. Ein Pathologe untersucht die Gewebeprobe im Labor. Man kann so feststellen…

  • … ob in der Gewebeprobe bösartige Zellen sind
  • … ob die Gewebeprobe eine Vorstufe von Krebs enthält
  • … um welchen Krebs es sich handelt
  • … wie aggressiv das Krebsgeschwür ist

Dafür wird ein so genanntes Grading vorgenommen, um zu erkennen, wie stark sich das Tumorgewebe vom gesunden Gewebe unterscheidet. Im Video erfahren Sie, wie eine Magenspiegelung funktioniert

Weitere Untersuchungen zur Diagnose von Magenkrebs

Wenn der Verdacht auf Magenkrebs sich bestätigt, sind weitere Diagnoseverfahren notwendig. So kann man z. B. feststellen, wie weit der Magenkrebs fortgeschritten ist und ob und wie weit er sich ausgebreitet hat. Auch muss diagnostiziert werden, ob die Lymphknoten bereits betroffen sind und ob es Metastasen in anderen Körperbereichen gibt. Das Staging erfasst die Ausbreitung des Magenkarzinoms (T), ob und wie viele Lymphknoten betroffen sind (N) und ob es Metastasen gibt (M).

Folgende Verfahren zur Diagnose von Magenkrebs können angezeigt sein:

  • Ultraschall (Sonografie)
  • Blutuntersuchungen im Labor
  • endoskopischer Ultraschall (Endosonografie)
  • Röntgen der Lungen
  • Computertomografie
  • Bauchspiegelung (Laparoskopie)
  • Magnetresonanztomografie der Leber

Nach Abschluss der diagnostischen Untersuchungen kann die Therapie geplant werden. Diese muss auf die Untersuchungsergebnisse genau abgestimmt sein.

Fedor Singer